Gehörschutz

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Gehörschutz

Die Welt des Gehörschutzes - sicher, wenn es laut wird.

Wer in Bereichen arbeitet, in denen ein Tages-Lärmexpositionspegel von mehr als 80 dB(A) herrscht, hat Anspruch auf entsprechenden Gehörschutz. Ihn hat das Unternehmen zur Verfügung zu stellen, und er muss dem Stand der Technik entsprechen. Es gelten die sicherheitstechnischen Anforderungen der Europäischen Norm EN 352 1-4.

Kriterien bei der Auswahl sind unter anderem die Vorlage eines Prüfzeugnisses (Baumusterprüfung), die Schalldämmung, der Tragekomfort, die Arbeitsumgebung, mögliche medizinische Auffälligkeiten und bereits vorhandene Hörverluste. Auch muss der Gehörschutz mit anderen Ausrüstungsstücken vereinbar sein, die am Kopf getragen werden.

Die Europäischen Normen (EN) im Überblick:
  • EN 352-1: Kapselgehörschützer
  • EN 352-2: Gehörschutzfropfen
  • EN 352-3: Gehörschützer für Helmbefestigungen
  • EN 352-4: Elektroakustische Gehörschützer
Kriterien

Die Praxis zeigt, dass bei der Auswahl des passenden Gehörschutzes zwei Faktoren eine zentrale Rolle spielen: Neben der Hygiene geht es immer auch um Tragekomfort. Nur dann wird Schutzausrüstung auch zuverlässig genutzt. So sollten es die für den Arbeitsschutz Verantwortlichen im Betrieb den betreffenden Mitarbeitern überlassen, für welches Produkt sie sich letzten Endes entscheiden. Das gilt für Meister ebenso wie für Sicherheitsingenieure und Sicherheitsbeauftragte. Neben der technischen Eignung des Gehörschutzes geht es also immer auch um die Eigenverantwortung für die persönliche Sicherheitsausrüstung.

Ab welchem Schallpegel muss der Gehörschutz getragen werden?

In der EU-Gesetzgebung gilt seit Februar 2006 der verschärfte untere Auslösewert von 80 Dezibel. Zuvor lag er bei 85 dB(A). Das ist seit der Änderung nun der obere Auslösewert, der das Anlegen von Gehörschutz zwingend vorschreibt und den Personenkreis, der unter diese Regelung fällt, erweitert hat: Viele Mitarbeiter, die von der bisherigen Gesetzgebung nicht betroffen waren, müssen seitdem berücksichtigt werden - wie zum Beispiel Gelegenheitsarbeiter in der Leichtindustrie oder Mitarbeitende in öffentlichen Versorgungsbetrieben.

Was ist der Unterschied zwischen Stöpsel und Kapsel?

Bei der Entscheidung für den passenden Gehörschutz geht es um zwei Systeme, die jeweils ihre eigenen Vorteile bieten und individuell abgewogen werden müssen.

Gehörschutzstöpsel sind zu empfehlen,

  • wenn nicht aus besonderen Gründen Kapselgehörschützer getragen werden müssen.
  • wenn Arbeitsplätze andauernder Lärmeinwirkung ausgesetzt sind.
  • wenn es zu starker Schweißbildung unter Kapselgehörschützer kommt.
  • wenn eine Brille oder Schutzbrille und ein Gehörschutz gleichzeitig getragen werden.

Kapselgehörschützer sind zu empfehlen,

  • wenn ein häufiges Auf- und Absetzen des Gehörschutzes erforderlich ist - etwa bei einem kurzen Aufenthalt im Lärmbereich oder bei nur kurzzeitiger Lärmeinwirkung.
  • wenn wegen zu enger Gehörgänge Gehörschutzstöpsel nicht vertragen werden.
  • wenn eine Neigung zu Gehörgangs-Entzündung oder Unverträglichkeiten beim Tragen von Gehörschutzstöpseln zu beobachten sind.